Predel, restauriert 2008 |
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Die erste Begegnung mit der Zehm-Orgel aus dem Jahre 1699 fand im Dezember 2004 statt. Beeindruckend war zunächst der überaus reichhaltig gestaltete Prospekt des Instrumentes in Verbindung mit der Anordnung im Kirchenraum. Im Oktober 2007 wurde dann das Instrument in der Kirche demontiert und bis auf die Gehäuseteile in die Werkstatt transportiert. Eindeutig originaler Bestand sind das Gehäuse, der Mehrfaltenbalg mit Schöpfer, die Windlade, der Klaviaturrahmen, Teile der Ton und Registertraktur, die Register Quinta 3’, Octava 2’, Gedackt 4’, sowie einzelne Innenpfeifen von Principal 4’. Die Register Grobgedackt 8’, Mixtur 2f. und der Prospekt, sowie wenige fehlende Pfeifen in den originalen Registern sind Rekonstruktionen. Die früher eindeutig vorhandenen Nebenzüge Tremulant und Zimbelstern wurden anhand aller verwertbaren Spuren nachgefertigt. In der Windlade wurde das Leder an Ventilen und Pulpeten erneuert. Ebenso musste sämtliches Leder des mehrfaltigen Keilbalges und Schöpfers erneuert werden. Die Orgel wird jetzt über ein im Untergehäuse befindliches Ventola-Gebläse mit Wind versorgt. Historischer Calcantenbetrieb ist möglich. Die vorgefundenen Tasten waren nicht mehr original, daher wurde diese neu in einer der Erbauungszeit nachempfundenen Form gefertigt. Die ursprüngliche Lagerung konnte somit wieder verwendet werden. Am Gehäuse wurden Holzverbindungen stabilisiert und fehlende Teile nachgearbeitet. Ebenso mussten Teile des Schnitzwerkes ergänzt werden. Sämtliche Gebrauchsspuren blieben jedoch unverändert. Nach Abnahme aller Farbschichten erhielt die Gehäuserückwand und der Klaviaturbereich einen neuen Anstrich mit Kasein-Tempera-Farbe. Die originalen Registerschilder konnten nach Befund restauriert werden. Spuren zur originalen Stimmtonhöhe oder Temperierung waren nicht nachweisbar. Insgesamt ist früher mit dem historischen Pfeifenwerk wohl recht unsensibel umgegangen wurden, wie unterschiedliche Signaturen und jetzt notwendige Anlängungen von 1 bis 5 Halbtönen erkennen lassen. Die Orgel wurde rein mitteltönig mit 465 Hz (Chorton) eingestimmt. Orgel und Kirche stehen auf der Denkmalsliste. |
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Mechanische Ton- und Registertraktur, mechanische Schleifladen. Windversorgung: mehrfaltiger Keilbalg mit Schöpfer erhalten, restauriert. Link zur Bilddokumentation (pdf) Hier hören Sie 3 Orgelstücke, gespielt auf der restaurierten Orgel:
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